Carl Schütz: Der Eingang in das Schloß Schönbrunn, Kupferstich, 1783

Blick in die Große Galerie

Bernardo Bellotto, gen. Canaletto: Schönbrunn - Gartenseite, Ölgemälde, 1759/60

Schönbrunner Schlosstheater: Blick von der Kaiserloge auf den Bühnenvorhang mit einer Ansicht von Schloss Schönbrunn

Martin van Meytens (Werkstatt): Die Erstverleihung des Maria-Theresien-Ordens 1758, Ölgemälde, um 1763

Mit Glanz und Glorie – Schönbrunn als Schauplatz kaiserlicher Hofhaltung

Carl Schütz: Der Eingang in das Schloß Schönbrunn, Kupferstich, 1783

Blick in die Große Galerie

Bernardo Bellotto, gen. Canaletto: Schönbrunn - Gartenseite, Ölgemälde, 1759/60

Schönbrunner Schlosstheater: Blick von der Kaiserloge auf den Bühnenvorhang mit einer Ansicht von Schloss Schönbrunn

Martin van Meytens (Werkstatt): Die Erstverleihung des Maria-Theresien-Ordens 1758, Ölgemälde, um 1763

Mit Schloss Schönbrunn schuf Maria Theresia eine repräsentative Bühne für die höfische Selbstdarstellung. Es galt den Status als führender Hof des Reiches durch eine aufwändige Hofhaltung augenscheinlich zu demonstrieren.

Carl Schütz: Der Eingang in das Schloß Schönbrunn, Kupferstich, 1783

Blick in die Große Galerie

Bernardo Bellotto, gen. Canaletto: Schönbrunn - Gartenseite, Ölgemälde, 1759/60

Schönbrunner Schlosstheater: Blick von der Kaiserloge auf den Bühnenvorhang mit einer Ansicht von Schloss Schönbrunn

Martin van Meytens (Werkstatt): Die Erstverleihung des Maria-Theresien-Ordens 1758, Ölgemälde, um 1763

Schon die Zufahrt ist eine gekonnte Inszenierung der Annäherung an den/die Monarchen/in. Alleen führen zum Haupttor, das von zwei mit Adlern bekrönten Obelisken als kaiserliche Hoheitszeichen flankiert ist. Nun betritt man den weiten Ehrenhof, an dessen Ende sich das eigentliche Schloss erhebt.

Der ideale Weg ins Innere des Schlosses führte zur Zeit Maria Theresias über die Freitreppe in den Hauptsaal, die Große Galerie. Dieser Saal beeindruckt mit seinen Dimensionen, diente aber zugleich dank seines allegorischen Freskenprogramms als Medium dynastischer Selbstdarstellung. Ein Lobpreis auf das Haus Habsburg, seine imperialen Traditionen und traditionellen monarchischen Tugenden empfängt die BesucherInnen. Von der Großen Galerie gelangte der hohe Gast dann über eine sorgfältig nach ihrer Bedeutung für das Hofzeremoniell abgestufte Reihe von Repräsentationsräumen schließlich in das kaiserliche Appartement, das Innerste der Anlage.

Der Garten wurde als Sinnbild der sich dem Willen des Monarchen unterwerfenden Natur als spektakulärer Hintergrund für sommerliche Feste, für abendliche Illuminationen und Feuerwerke mit einbezogen. Die am habsburgischen Hof auf höchstem Niveau stehende Musikkultur, die ebenfalls in den Dienst der Repräsentation gestellt wurde, fand ihren Ausdruck in prachtvoll gestalteten Opern und Serenaden, Tanzfesten und Balletten, für die je nach Bedarf Bereiche des Schlosses oder des Gartens adaptiert wurden. Außerdem stand mit dem Schönbrunner Schlosstheater eine ständige Bühne zur Verfügung.

Der für heutige BesucherInnen kaum vorstellbare Aufwand an vergänglicher Festdekoration lässt sich in einer Reihe von großformatigen Zeremonienbildern erahnen, die Maria Theresia zur Verewigung der glanzvollsten Feste ihrer Regentschaft zum Andenken für die Nachwelt anfertigen ließ; sie gehören heute zu den Highlights eines Rundgangs durch die Säle von Schönbrunn.

Ein später Nachhall höfischer Repräsentation ist zu spüren, wenn die Repräsentationsräume in Schönbrunn von der österreichischen Bundesregierung für offizielle Empfänge und Festakte verwendet werden und sich die Republik im imperialen Glanz vergangener Zeiten sonnt.

Martin Mutschlechner