Mozart gegen Salieri 0:1 – musikalischer Wettstreit am Kaiserhof

„Der junge Mozart“, Porträtbildnis, 1901, Radierung

Joseph Willibrod Mähler: Porträt Antonio Salieri, vor 1825, Öl auf Leinwand

Hieronymus Löschenkohl: "Frühlingsfest an einem Wintertage am 6. Februar 1785", kolorierter Kupferstich

Die ewige Nummer zwei: Bei einem Opernwettstreit in der Orangerie des Schlosses Schönbrunn unterliegt Mozart seinem Erzrivalen Salieri.

„Der junge Mozart“, Porträtbildnis, 1901, Radierung

Joseph Willibrod Mähler: Porträt Antonio Salieri, vor 1825, Öl auf Leinwand

Hieronymus Löschenkohl: "Frühlingsfest an einem Wintertage am 6. Februar 1785", kolorierter Kupferstich

In Wien kursierten vielerlei Gerüchte über den Streit zwischen Wolfgang Amadeus Mozart und dem Hofkomponisten Antonio Salieri. Kaiser Joseph II. forderte die beiden Rivalen im Winter 1785/86 zu einem Opernwettstreit auf, der den Höhepunkt eines Festes am 7. Februar 1786 in der Orangerie – dem einzigen im Winter beheizten Gebäude im Sommerschloss Schönbrunn – bilden sollte. Der Kaiser veranstaltete das Fest als öffentlichen Beweis seiner Gunst für seine Schwester Erzherzogin Marie Christine, die aus Brüssel auf Besuch in Wien weilte. Den beiden Komponisten wurde die Aufgabe gestellt, je eine kurze, einaktige Oper zu schreiben, die auf zwei gegenüberliegenden Bühnen aufgeführt wurden.

Von der Winterresidenz in der Hofburg zog die Hofgesellschaft in 41 prächtigen Kutschen an tausenden schaulustigen WienerInnen vorbei nach Schönbrunn. Bei der Aufführung der Opern zeigte sich der bei Hof zugemessene Rangunterschied zwischen dem Hofkapellmeister Salieri und dem freien Künstler und Außenseiter Mozart: Mozarts Oper wurde als Vorspiel aufgeführt, gefolgt von Salieris doppelt so langem Stück, das ein Riesenerfolg wurde. Salieri erhielt dafür auch das doppelte Honorar.

Julia Teresa Friehs