Ausstellung im Archiv
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Sisis Sohn Rudolf

13. März 202126. Oktober 2021

Schloss Hof

Schloss Hof

Die Ausstellung zeigt bislang wenig bekannte Seiten des einzigen Sohnes von Kaiserin Elisabeth, der seiner Mutter in vielem ähnlich war.

Beide hatten dieselben Interessen, wenngleich sie diese unterschiedlich auslebten.

Gemeinsam war ihnen auch die kritische Einstellung gegenüber den Traditionen der Monarchie, die sie zu Außenseitern in der Dynastie und bei Hof werden ließ.

Trotz der Ähnlichkeit der Wesenszüge blieben sich diese beiden habsburgischen Ikonen jedoch zeitlebens fremd.

Die Tragödie um Mayerling überschattet die Erinnerungen an das Leben und das Wirken von Kronprinz Rudolf.

Rudolfs Leben weist so viele, bis heute völlig unterschätze Facetten auf, die wir mit dieser Ausstellung dem Publikum näherbringen möchten.

Katrin Harter (Kuratorin) und Martin Mutschlechner (Kurator)

Fact & Figures

Kuratierung: Katrin Harter und Martin Mutschlechner

Gezeigt werden 115 Exponate aus Sammlungsbestand der Schönbrunn Group sowie 65 Exponate von privaten Leihgeber.

Schwerpunkte der Ausstellung:

Kinderzeichnungen des Kronprinzen

Die teilweise sehr expressiven Zeichnungen geben Einblick in die Seelenlandschaft des Kronprinzen während einer Krise: Im Alter von sechs Jahren wurde Rudolf in die Obhut seines Erziehers Graf Gondrecourt übergeben, der das in den Augen seines Vaters Franz Joseph allzu sensible Kind abhärten sollte. Mit an Sadismus grenzenden Methoden wurde der kleine Junge an den Rand des seelischen und körperlichen Zusammenbruchs gebracht. Erst das energische Eingreifen seiner Mutter Elisabeth beendete diesen für den Kronprinzen traumatischen Abschnitt seiner Kindheit.

Die Jagdausrüstung des Kronprinzen 

Beim Kronprinzen verband sich Jagdleidenschaft mit seiner Liebe zur Natur. Rudolfs wache Beobachtungsgabe sowie seine außergewöhnliche Fähigkeit, das Gesehene eloquent und atmosphärisch in Worte zu fassen, machen seine Schriften und Naturstudien bis heute lesenswert. Rudolf schätzte die Jagd auch als Möglichkeit, seinem offiziösen Dasein zu entrinnen – das Bedürfnis, in der freien Natur den Freiheitsdrang ausleben zu können, verband den Kronprinzen mit seiner Mutter.

Die geheimen Schriften des Kronprinzen

Rudolfs ausgeprägte literarische Ader zeigte sich auch in seiner geheimen Publikationstätigkeit. Rudolf und seine Mutter einte eine liberale und der Habsburgermonarchie gegenüber sehr kritische Einstellung. Elisabeth ließ ihre oppositionelle Haltung in ihre Dichtung einfließen, die sie aber nicht veröffentlicht sehen wollte. Rudolf hingegen wollte Gehör finden: Über verschlungene Kanäle ließ er bestechende Analysen und beißende Kommentare zur politischen Lage der Habsburgermonarchie anonym veröffentlichen. Zu Lebzeiten gezwungen, die Politik seines Vaters in der Öffentlichkeit widerspruchslos zu unterstützen, wurde das volle Ausmaß der Rolle des Kronprinzen als geheimer Dissident erst nach seinem Tode bekannt.

Das letzte Porträt des Kronprinzen

Erst kurz vor seinem Tod in Auftrag gegeben, zeigt es den Kronprinzen hoch zu Ross als Offizier der k. u. k. Armee. Das Gemälde, das erst Monate nach den Schüssen von Mayerling fertiggestellt wurde, steht für die nach Außen bis zuletzt aufrechtgehaltene Fassade des klaglos „funktionierenden“ Kronprinzen. Umso größer war der Schock, als die Öffentlichkeit von Rudolfs Selbstmord erfuhr.

Sisis Sohn Rudolf

Schloss Hof  

13. März bis 26. Oktober 2021

Ausstellungwebseite mit Besucherinfos:
www.schlosshof.at

Eine Sonderausstellung der Schönbrunn Group unter der Direktion von Klaus Panholzer.

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