„Die Visualisierung des Krieges: Fotografie im Ersten Weltkrieg“

Handgranatenwerfer an der Isonzofront, 10. September 1917

Handgranatenwerfer an der Isonzofront, 10. September 1917

Technische Neuerungen veränderten im ersten industrialisierten Krieg nicht nur das Kampfgeschehen, sondern auch die visuelle Wahrnehmung. Bildtechnisch markierte der Erste Weltkrieg einen Wendepunkt: Die Fotografie versprach, das Kriegsgeschehen in seiner Wahrhaftigkeit zu zeigen, das neue Leitmedium suggerierte eine authentische Darstellung der Ereignisse. Aufgrund der vermittelten Objektivität barg die Fotografie jedoch ein hohes Manipulationspotenzial, das für Propagandazwecke genutzt wurde. Zugleich ermöglichten technische Errungenschaften die Demokratisierung der Fotografie. Mit der Kamera in der Hand entstand der Typus des fotografierenden Soldaten. Seine Aufnahmen kontrastierten die offizielle Kriegsberichterstattung. Amateurfotografen, Schützengrabenfotografen und „Knipser“ dokumentierten ‚ihren Krieg‘ für die Daheimgebliebenen stellten der offiziellen Darstellung des Krieges eine Vielfalt von persönlichen Bildern gegenüber.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie online unter www.habsburger.net/ersterweltkrieg in den Kapiteln:

  1. Public Relations im Ersten Weltkrieg: Die staatliche Organisation der Kriegsberichterstattung
  2. Die Lichtbild- und Photostelle des KPQs
  3. „Embedded Photography“: KriegsfotografInnen als Teil der militärischen Logistik
  4. Fotografie als Waffe: Aufklärung, Vermessung, Dokumentation
  5. Wer fotografiert den Krieg? Knipser, Amateure, Fronttouristen
  6. Der Bilderkanon des Ersten Weltkrieges im Spiegel der illustrierten Presse
  7. Der Fotograf als Dokumentarist: Der Blick der Amateure
  8. Weltkriegsfotografie zwischen traditioneller Bildkonvention und Moderne

Judith Fritz