Verordnung das Armenwesen betreffend 1783

Patent zur Aufhebung der Leibeigenschaft 1781

"Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal- Haupt- und Trivialschulen in sämmtlichen kaiserl. Königl. Erbländern", 1774

Ausrufung der Republik durch den Redakteur Leopold Häfner am 18. Mai 1848, Kupferstich

Rudolf Lechner: Großdemonstration in Wien für ein allgemeines Wahlrecht, 28.11.1905

Bürgerrechte schaffen Bürger

Verordnung das Armenwesen betreffend 1783

Patent zur Aufhebung der Leibeigenschaft 1781

"Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal- Haupt- und Trivialschulen in sämmtlichen kaiserl. Königl. Erbländern", 1774

Ausrufung der Republik durch den Redakteur Leopold Häfner am 18. Mai 1848, Kupferstich

Rudolf Lechner: Großdemonstration in Wien für ein allgemeines Wahlrecht, 28.11.1905

Viele neue Gesetze entstanden: Heiratsbeschränkungen wurden gelockert, Konfessionen toleriert und die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben. Zielgruppe der Reformen waren alle potenziellen Förderer der Wirtschaft. BettlerInnen und HausiererInnen gehörten nicht dazu.

Verordnung das Armenwesen betreffend 1783

Patent zur Aufhebung der Leibeigenschaft 1781

"Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal- Haupt- und Trivialschulen in sämmtlichen kaiserl. Königl. Erbländern", 1774

Ausrufung der Republik durch den Redakteur Leopold Häfner am 18. Mai 1848, Kupferstich

Rudolf Lechner: Großdemonstration in Wien für ein allgemeines Wahlrecht, 28.11.1905

Während der Aufklärung entstanden viele Gesetzeswerke, in denen die Rechte und Pflichten breiter Bevölkerungsschichten geregelt wurden: Etwa Patente zu Toleranz, Ehegesetzgebung, Aufhebung der Leibeigenschaft für Bauern, Pensionsregelungen, Armenfürsorge, Unterrichtspflicht uvm. Klerus, Bauern, ArbeiterInnen und Kinder waren gleichermaßen in das gesetzliche Regelwerk eingebunden. Von einer gleichberechtigten Gesetzeslage war man allerdings noch weit entfernt. Vielmehr führten die Sozialreformen zu einer neuen Ausdifferenzierung der Gesellschaft, die mittelalterliche Ständegesellschaft löste sich langsam auf. Die Absicht der HerrscherInnen war es, über neue Hierarchien den Adel zu entmachten und ein konkurrenzfähiges Gegengewicht zu schaffen, das Bürgertum. Die herrschaftlichen Anordnungen wiesen jedem Untertan – egal ob Adelige, Alte, Arme, Dirnen, Juden, Juristen, Gesellen, Katholiken, Kaufleute, Kinder, Kranke, LehrerInnen, Protestanten, Vagabunden uva. – einen bestimmten Platz im gesellschaftlichen Gefüge zu. Alle wurden nach ihrem Nutzen für die Gesellschaft eingestuft. Während manche Bevölkerungsgruppen wie BettlerInnen und HausiererInnen diskriminiert und kriminalisiert wurden, privilegierten die Bürgerrechte andere.

Der Beruf stellte das wichtigste Kapital für den Eintritt in das aufkommende Bürgertum dar. An den beruflichen Erfolg waren bestenfalls Altersversorgungen, Invalidenrenten und Witwenpensionen geknüpft. Viele Berufsfelder konnten erst mit einer entsprechenden Ausbildung ergriffen werden, wie etwa bei Beamten, welche vom Herrscherhaus besonders gefördert wurden. Neben dem Bildungsbürgertum kristallisierte sich im 18. Jahrhundert auch ein neues Wirtschaftsbürgertum heraus. Wegen der zahlreichen Kriege war der Geldbedarf des Hofes groß. Auf der Suche nach Finanzkapital verlagerte sich die Wirtschaftsförderung von den Handwerkern zu Manufakturen und Investoren. Dass die Verteilung der Bürgerrechte sehr einseitig verlief, zeigte sich bis 1848 in den europaweiten Revolutionen. Erst nach und nach konnte der allgemeine und gleiche Zugang zur Rechtssicherheit erkämpft werden.

Anita Winkler