Werkstatt des Hofmalers Martin van Meytens: Krönung Josephs II. zum Römischen König in der Bartholomäuskirche in Frankfurt am …

Gibt’s was zu feiern? Habsburgs Feste

1741–1918

Rituale gliedern das Leben der Menschen. Bei der Gestaltung wichtiger Ereignisse greift man seit jeher gerne auf tradierte Abläufe zurück: Bräuche und Traditionen geben einem Fest den richtigen Rahmen.

Noch stärker ist dieses Bedürfnis bei den Feiern einer Herrscherdynastie wie den Habsburgern ausgeprägt, wo der Übergang zwischen der individuell-familiären Sphäre und der staatstragenden Funktion ein fließender ist. Habsburger repräsentierten nicht nur, sondern verkörperten als Haus Österreich in der zeitgenössischen Auffassung tatsächlich das Staatswesen, das sie beherrschten.

Staatspolitische Ereignisse wie Krönungen wurden mit demselben Aufwand begangen wie Familienfeste. Die Hochzeiten, Taufen, Begräbnisse der Habsburger waren prunkvolle Ereignisse, deren Folgen heute in den Geschichtsbüchern nachzulesen sind.

Nach der Aufklärung und der Französischen Revolution diente das Festhalten an Ritualen und an der althergebrachten Formensprache habsburgischer Feierlichkeiten als Legitimation des Herrschaftsanspruches: Die Traditionen der Dynastie wurden von den Habsburgern als Quelle, aber auch als Last gesehen.

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