Gustav Klimt: „Zuschauerraum im alten Burgtheater in Wien“, 1888, Öl auf Leinwand

„Es spricht sich wie am Meeresstrande“

Theater im 19. Jahrhundert

1800–1918

Das Wiener Theaterleben erfuhr im Vormärz eine Blütezeit, obwohl Theater- und Literaturbetrieb strengstens überwacht wurden. Die aufgeführten Stücke litten unter Kürzungen und Umarbeitungen, die Schriftsteller haderten mit der harten Zensur. In der Vorstadt wurden gesellschaftskritische Publikumslieblinge wie Ferdinand Raimund und Johann Nestroy gefeiert. Das Burgtheater festigte im 19. Jahrhundert seinen Ruf als „erste Sprechbühne“ des deutschen Sprachraums. Lange Zeit diente es vorrangig der Unterhaltung der kaiserlichen Familie – diese Funktion war auch an der Lage des Hauses im Komplex der Hofburg ablesbar. Mit der Übersiedelung in ein neues Gebäude an der Wiener Ringstraße sahen sich die SchauspielerInnen mit überdimensionierten Problemen konfrontiert. Auch ein Volkstheater entstand – in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ringstraße.

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