Ansicht des Wiener Arsenals, Stich nach einem Aquarell von Rudolf v. Alt

Ansicht des k. k. Waffenmuseums im Arsenal, Stich nach einem Aquarell von Rudolf v. Alt

Schutz vor dem Proletariat

Ansicht des Wiener Arsenals, Stich nach einem Aquarell von Rudolf v. Alt

Ansicht des k. k. Waffenmuseums im Arsenal, Stich nach einem Aquarell von Rudolf v. Alt

Ein Festungsdreieck rund um die Wiener Innenstadt soll nicht nur vor äußeren Feinden schützen, sondern im Fall einer Revolution auch vor dem eigenen Volk.

Ansicht des Wiener Arsenals, Stich nach einem Aquarell von Rudolf v. Alt

Ansicht des k. k. Waffenmuseums im Arsenal, Stich nach einem Aquarell von Rudolf v. Alt

Für die Befürworter einer Schleifung der Stadtmauern stellten die so gewonnenen Flächen und das Glacis wertvolles Bauland in bester Lage dar. Das Militär forderte jedoch weiterhin eine Verteidigungsanlage. Seit der Revolution von 1848 fürchtete man auch das potenziell aufständische vorstädtische Proletariat und glaubte, dieses durch die Mauern abhalten zu können.

Dies führte zum Bau von Kasernen, die nicht mehr primär gegen Feinde von außen, sondern gegen 'innere Feinde' gerichtet waren: So sollte die erhöhte Lage des Arsenals im Süden Wiens (erbaut 1849 bis 1856 als Teil eines Festungsdreiecks um die Innere Stadt) einen allfälligen Beschuss der Stadt ermöglichen.

Das weitläufige Gemäuer des Arsenals diente als Kaserne, Waffenfabrik, Museum und Bollwerk gegen eine vermeintlich revoltierende Bevölkerung. Der historistische Baustil vermittelte einen wehrhaften Eindruck.

Auch die Ringstraße erfüllte einen militärischen Zweck: Anders als ihr Name ist sie nicht exakt ringförmig angelegt, sondern vieleckig mit geraden Teilabschnitten, die sowohl eine freie Schussbahn eröffneten als auch den Truppentransport erleichtern sollten. Die Breite der Straße sollte einen Barrikadenbau erschweren.

Julia Teresa Friehs