Wie würdest Du im Zusammenhang mit den Texten (auch Kirchenlied) folgenden Satz interpretieren und beurteilen?: „Wenn man ‚liebt’, um Angst abzuwehren, ist das keine tief aus dem Herzen mit allen Sinnen empfundene Liebe.“ (Lauster, Peter: Die Liebe. Psychologie eines Phänomens, Düsseldorf, Wien 1980).

„Ich sehe die schiefe Ebene, auf der wir abwärts gleiten, stehe den Dingen sehr nahe, kann aber in keiner Weise etwas thun, darf nicht einmal laut reden, das sagen, was ich fühle und glaube. Unser Kaiser hat keinen Freund, Sein Charakter, Sein Wesen lassen dies nicht zu. Er steht verlassen auf Seiner Höhe, mit Seinen Dienern spricht Er über die Berufsgeschäfte jedes Einzelnen, doch ein Gespräch vermeidet er ängstlich, darum weiß Er wenig über das Denken und Fühlen der Leute, über die Ansichten und Meinungen des Volkes.“
(1881; der 23-jährige Kronprinz Rudolf über seinen Vater Franz Joseph, zit. nach
http://www.sandammeer.at/rezensionen/dickinger-franzjoseph.htm)

 

„Ein Vater, ein richtiger Vater, ist einer, den man nicht umarmen darf, den man nicht unterbrechen darf, dem man antworten muß, auch wenn er zum fünftenmal dasselbe fragt. Wenn er seine Hauptmannsuniform aus dem Krieg auch danach zuhause getragen hätte, dann wäre vermutlich vieles klarer geworden. Frauen, die mir gefallen, sagte Vater, tragen Dirndlkleider, und flache Schuhe, schminken sich nicht und rauchen nicht. (...)
Ohne die Frau, die meine Mutter ist, wäre er nicht der geworden, der er ist, denke ich. Ich bilde mir ein, ich hätte ihn besser verstanden und besser zu lieben gewusst, als Mutter. Ich hätte es nicht zugelassen, dass er mich und meine Töchter verkrüppelt.“
(Aus: Schwaiger, Brigitte: Lange Abwesenheit. Wien/Hamburg 1980)

Die Welt der Habsburger im Unterricht