Schloss Artstetten
„Märchenschloss & Schicksalsschläge“
Schloss Artstetten diente als Familiensitz bzw. Sommer-Residenz der kaiserlichen Familie und wurde zur letzten Ruhestätte für Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin, Herzogin Sophie von Hohenberg, die beide 1914 in Sarajevo einem fanatisierten Jugendlichen zum Opfer fielen.
Der architektonisch reizvolle Bau, der urkundlich erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wird, wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet, bis er seine heutige endgültige Form fand: ein quadratischer Mittelbau flankiert von sieben charakteristischen Türmen.
Schloss Artstetten ist Dank seiner Besitzer, der Familie Hohenberg, ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt. Innerhalb weniger Jahre wurde das Erzherzog Franz Ferdinand Museum zu einem kulturhistorischen Anziehungspunkt. Besucher aus allen Ländern folgen seit 1982 Jahr für Jahr den Spuren einer der schillerndsten Persönlichkeiten der ausgehenden Donaumonarchie: Erzherzog Franz Ferdinand, der hier von einer ungewöhnlichen Seite präsentiert wird.
Packend und faktentreu wird im Gedenkjahr 2018 die neue Ausstellung Durchs Schlüsselloch: Geschichte erzählt! Erzherzog Franz Ferdinand und der Erste Weltkrieg in Schloss Artstetten präsentiert.
Am Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld (1389), am 28. Juni 1914 ermordet ein serbischer Nationalist den österreichischen Thronfolger. Genau den, die die Minoritäten der k. u. k. Monarchie stärken wollte. Und der Lauf der Geschichte ist nach dieser Untat nicht mehr zu ändern - aus Freuden werden Feinde. Das Ergebnis sind 17 Millionne Tote in Europa und drei vernichtete Kaiserreiche. Dennoch geht die Geschichte weiter.
Aus der großen Liebe des Thronfolgers zu Gräfin Sophie Chotek entsteht eine neue Familie: die Hohenberg. Die Kinder des Thronfolgers erleben aber weitere Tragödien. Und diese Geschichte machte im Laufe des vergangenen Jahrhunderts aus Artstetten ein Zentrum für Frieden.
Der Aufbau der neuen Ausstellung kehrt in einigen Bereichen der konservativen musealen Darstellung den Rücken, Hier wird die Geschichte durch das Schlüsselloch gezeigt und konfrontiert den Besucher mit Fragen: Warum bleibt das Auto des Thronfolgers in Sarajevo genau 2,5 Meter vor dem Attentäter stehen? Warum ist der Name Hohenberg am Anfang und am Ende der Monarchie zu finden?
Die Geschichte Österreichs lebendig und menschlich zu zeigen, ist Anlass zur Neugestaltung. Schloss Artstetten ist nicht nur die Gedenkstätte des Thronfolgers, sondern auch ein Haus voller Leben.
1. April bis 1. November
Museum: täglich 9 bis 17.30 Uhr
Schloss-Café: Donnertags bis Sonntag ab 10 Uhr