Unbekannter Künstler (Monogramm "LPum"): Erzherzog Karl II. (1540-1590) mit einer Ansicht auf Graz, Ölgemälde, 1569

Karl II. von Innerösterreich: Ehe und Nachkommen

Unbekannter Künstler (Monogramm "LPum"): Erzherzog Karl II. (1540-1590) mit einer Ansicht auf Graz, Ölgemälde, 1569

Als Landesfürst von Innerösterreich wurde er zum Begründer einer eigenen Linie des Hauses Habsburg, die in der nächsten Generation zur Hauptlinie der Dynastie werden sollte.

Unbekannter Künstler (Monogramm "LPum"): Erzherzog Karl II. (1540-1590) mit einer Ansicht auf Graz, Ölgemälde, 1569

Bei der Suche nach einer passenden Gemahlin hatten die mächtigen spanischen Verwandten einiges mitzureden. Als Kuriosum zu werten ist der Plan, Karl als Heiratskandidaten für Elisabeth I. von England ins Rennen zu schicken. Er wurde auf Veranlassung der spanischen Hofes 1559 nach England gesandt, wo er sich recht bald von der Aussichtslosigkeit seiner Mission überzeugen konnte, da die „Virgin Queen“ von einer Ehe nichts wissen wollte, und schon gar nicht mit einem Vertreter einer katholischen Dynastie.

Von Erfolg gekrönt war schließlich sein Werben um die Wittelsbacherin Maria von Bayern (1551–1608), Tochter Herzog Albrechts V. von Bayern und der Habsburgerin Anna (1528–1590), einer Tante Karls, der somit seine direkte Cousine ehelichte. Am streng katholischen Münchner Hof im Sinne des dogmatischen Katholizismus erzogen, wurde Maria zu einer bestimmenden Gestalt der Gegenreformation im Haus Habsburg.

Der 1571 geschlossenen Ehe entstammten 15 Kinder, darunter sechs Söhne, von denen zwei im Kindesalter starben.

Bemerkenswert ist die extrem rasche Abfolge von Geburten: Nach der Heirat im August 1571 kam im Juli 1572 das erste Kind zur Welt, ein Sohn namens Ferdinand, der jedoch nach nur einem Monat starb. Im Jahr darauf wurde im August eine Tochter, Anna geboren, und wiederum ein Jahr später, im September 1574 eine weitere Tochter Maria Christierna. Im Januar 1576 erblickten Katharina Renata, im März 1577 Elisabeth, im Juli 1578 schließlich der lange ersehnte Sohn, der wiederum Ferdinand genannt wurde und als Ferdinand II. Kaiser werden sollte, das Licht der Welt. Genau ein Jahr darauf, im Juli 1579, wurde wiederum ein Sohn namens Karl geboren, der jedoch bald darauf starb. Nach einer Pause von knapp zwei Jahren gebar Maria im März 1581 Gregoria Maximiliane. Dann ging es wieder in Einjahresschritten weiter: im September 1582 erblickte Eleonore das Licht der Welt, im November 1583 folgte Maximilian Ernst, im Dezember 1584 Margarethe. Wiederum nach einer zweijährigen Pause wurde im Oktober 1586 Leopold geboren, dann im Dezember 1588 Konstanze, im Oktober 1589 Maria Magdalena, und schlussendlich im August 1590 Karl – als dieser Sohn zur Welt kam, war der gleichnamige Vater bereits einige Wochen tot. Somit gebar Maria in 18 Jahren 15 Kinder. 

Martin Mutschlechner