Gustav Klimt in einem Interview mit Berta Zuckerkandl am 10. April 1905:

Genug der Zensur. Ich greife zur Selbsthilfe. Ich will loskommen. Ich will aus all diesen unerquicklichen, meine Arbeit aufhaltenden Lächerlichkeiten zur Freiheit zurück. Ich lehne jede staatliche Hilfe ab, ich verzichte auf alles.“ Er habe ein Recht auf die Bilder, da ihm mitgeteilt worden sei, dass diese nicht auf ihren vorgesehenen Platz als Deckengemälde kämen. Auch seien sie – entgegen der Auffassung des Ministeriums – nicht als fertiggestellt zu betrachten. „Ich bin nicht in der Lage, Werke abzuliefern, die dem Sinne des Auftraggebers nicht entsprechen, erstatte das Geld zurück und behalte die Bilder. […] Die Hauptsache ist, ich will Front machen gegen die Art, wie im österreichischen Staate, wie im Unterrichtsministerium Kunstangelegenheiten behandelt und erledigt werden. […] Ich übergebe meine Bilder nicht, weil ich mit Auftraggebern, die echter Kunst und echten Künstlern so fernestehen, nichts mehr zu schaffen haben will. […] Die Bilder aber gebe ich nur, wenn man Brachialgewalt anwendet.

Zit. nach: Zeitkunst. Wien 1901–1907, Wien/Leipzig 1908, 163–166