Familienbilder im Wandel / Version für Oberstufe

Zielgruppe: 
ab 6. Klasse AHS

Die hier vorgestellten Familienportraits von der frühen Neuzeit bis heute in Malerei und Fotos sind nicht nur Zeugnisse für sich epochenbedingte wandelnde künstlerische Darstellungsformen sondern immer auch ein Spiegel von der – manchmal idealtypischen – Struktur und Organisation der Familie in ihrer jeweiligen Zeit. Familienportraits sind lange Zeit naturgemäß nur von adeligen Familien angefertigt worden, erst ab dem 19. Jahrhundert ließen sich auch bürgerliche Familien malen (und später fotografieren). Die Veränderungen der ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen führten im 19. Jahrhundert zu einer Privatisierung der Familie und immer mehr auch zu neuen Einstellungen der Familienmitglieder untereinander, wodurch sich langsam die Geschlechterverhältnisse und Rangordnun-gen innerhalb des Familienverbandes veränderten und zur Entwicklung der heutigen Familienform (zumindest in den sog. „entwickelten“ Gesellschaften) führten, was sich anhand der Darstellungen dokumentieren lässt. Der erste Teil dieser Einheit präsentiert Familienportraits der Habsburger ab dem 16. Jahrhundert, die mittels einfacher Analysefragen die oben genannten Veränderungen sichtbar machen sollen. Der zweite Teil geht mit ausgewählten Texten speziell auf die Rolle des Vaters als „Familienoberhaupt“ ein. Beide Teile vermitteln durch historische Einsichten Anknüpfungspunkte an die Familiengeschichte(n) der SchülerInnen.

Bezüge zur Welt der Habsburger

  • Lehrplanbezug

    Bildungs- und Lehraufgabe: Methodenkompetenz (Fähigkeit der Anwendung analytischer Instrumente und Verfahren; Recherche aus unterschiedlichen Quellen usw.) und Sozialkompetenz (sensibles Gruppenverhalten, Argumentieren eigener Positionen, Verantwortungsbewusstsein, Reflexionsfähigkeit usw.).
    Durch den Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen und Abläufe kritisch zu analysieren und die Zusammenhänge zwischen Politik und Interessen sowie die Ursachen, Unterschiede und Funktionen von Religionen und Ideologien zu erkennen. Schülerinnen und Schüler sollen ihre gesellschaftliche Position und ihre Interessen erkennen und über politische Probleme urteilen und entsprechend handeln können.
    Didaktische Grundsätze: Die Themenbereiche sind durch exemplarische Fallstudien, Quer- oder Längsschnitte, Gegenwartsbezüge und chronologische Darstellungen zu behandeln.

    6. Klasse Lehrstoff: Herrschafts- und Staatsformen und ihre Auswirkungen (Absolutismus; englischer Parlamentarismus; zentralistischer Nationalstaat; etc.)
    Instrumentalisierungen von Kultur und Ideologie in Politik und Gesellschaft (Geschichtsbilder und -mythen; historische Legitimationen; etc.)
    7. Klasse Lehrstoff: Emanzipatorische, soziale Bewegungen und Gegenströmungen nach 1945 (Frauenbewegung)