Schubertabend in einem Wiener Bürgerhaus, Heliogravure nach einem Gemälde von Julius Schmid, 2. Hälfte 19. Jahrhundert

Wiener Klassik

Musik im Wien des 19. Jahrhunderts

1800–1918

Im 19. Jahrhundert erlangte die Residenzstadt ihren bis heute werbewirksam eingesetzten Ruf der „Musikstadt Wien“. Berühmte Komponisten und Virtuosen gaben sich hier ein Stelldichein – Ludwig van Beethoven war ebenso in Wien tätig wie Franz Schubert oder Johann Strauß Vater und Sohn. Das Musikgeschäft wurde zu einem wirtschaftlich bedeutenden Faktor: Allerorten wurden Musik- und Tanzveranstaltungen abgehalten, Musikverlage und Musikinstrumentenfabriken gegründet, der Opern- und Theaterbetrieb boomte. Große Beliebtheit erlangte neben dem öffentlichen Musikbetrieb die Hausmusik. Das Kaiserhaus verlor seine Rolle als wichtigster Förderer des kulturellen Lebens – insbesondere das Bürgertum übernahm diese Funktion. Einschränkend wirkte sich die allgegenwärtige Zensur aus: Diese unterband „antikaiserliche Tendenzen“, im Kärntnertortheater jedoch sang man Verdis Freiheitschor. Für die Oper brach 1869 mit der Eröffnung des Opernhauses an der Wiener Ringstraße eine neue Ära an.

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