Giuseppe Arcimboldo: Kaiser Rudolf II. als Vertumnus, der herbstliche Gott der Ernte, 1590/91

Gut. Besser. Habsburg.

1500–1650

„Glücklich ist, wer vergisst“ war sicherlich nicht das Motto von Kaiser Maximilian I., denn er setzte alles daran, nicht vergessen zu werden. Im Dienste seines „gedachtnus“ für die Nachwelt wusste er als einer der ,ersten Medienpolitiker‘ Buchdruck und Holzschnitt für sich zu nutzen: Die monumentalen Holzschnitte „Triumphzug“ und „Ehrenpforte“ – von Humanisten als ,Spin Doktoren‘ geplant und von berühmten Künstlern ausgeführt – sollten als überdimensionale Leporellos in fürstlichen Bibliotheken, Archiven oder Kunstkammern des Reiches aufbewahrt werden. Auch bei seinen Erben standen Repräsentation, die Tradition des Kaisertums und die Glorifizierung der habsburgischen Familie im Vordergrund der Kunstförderung – sei es in Form von Grafiken oder ,vegetarischen‘ Herrscherporträts.

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