H. Schlesinger, Franz II./I., 19. Jahrhundert

Geld spielt (k)eine Rolle

Das habsburgische Vermögen

1815–1918

Die Mitglieder der kaiserlichen Familie plagten keine Geldsorgen, zumindest wenn sie sich an bestimmte Vorgaben hielten – die RegelbrecherInnen hatten ihre eigenen Methoden, doch noch an Geld zu kommen. Richtig konfliktreich wurde die Diskussion um habsburgisches Vermögen mit der Ausrufung der Republik 1918.

Wenn man an Kaiser oder Monarchie denkt, kreisen die ersten Assoziationen wahrscheinlich um Kronjuwelen, Schatzkammern und unvorstellbaren Reichtum. Tatsächlich war auch die Herrscherfamilie reichlich mit finanziellen Mitteln ausgestattet, über deren Verwendung das Familienoberhaupt das letzte Wort hatte. Die Familie verfügte über verschiedene Arten von Vermögen: Da war erstens das "Hofärar", jenes Vermögen, das den Habsburgern als Herrschergeschlecht zustand – darunter fiel etwa das Schloss Schönbrunn. Zweitens gab es das "gebundene Vermögen", aus dem der Unterhalt der Familie gezahlt wurde und drittens noch das "private Vermögen". Um diese unterschiedlichen und schwer voneinander abzugrenzenden Vermögensformen drehte sich nach dem Ende der Monarchie die Frage, was die Republik mit dem Habsburgervermögen machen sollte.

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