Sophie Görlich: Allegorie auf die Verlobung von Kronprinz Rudolf mit Stephanie von Belgien, Öl auf Leinwand, 1881

Liebesg'schichten und Heiratssachen

1736–1913

"Habsburger, ledig, heiratswillig sucht …" – so könnte eine habsburgische Partneranzeige beginnen. Die Mitglieder der Dynastie mussten sich aber kaum persönlich auf Braut- oder Bräutigamschau begeben, das erledigten andere für sie. Das Liebesleben der Habsburger war von strengen Regeln bestimmt: Als Mitglieder des Hochadels konnten sie nicht einfach nach ihren persönlichen Wünschen heiraten, sondern mussten bei Eheschließungen auf die hohen dynastischen Ansprüche an die "Standesgemäßheit" Bedacht nehmen. Das schränkte den Kreis potenzieller PartnerInnen natürlich erheblich ein – und bedeutete, dass auch Ehen unter Verwandten keine Seltenheit waren. Allen hohen Ansprüchen an ein standesgemäßes Verhalten zum Trotz waren aber vor allem die männlichen Habsburger nicht zimperlich, was ihre abgegebenen Eheversprechen betraf: Affären und außereheliche Beziehungen waren keine Ausnahme.

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