Steuersache – Die Staatseinnahmen

Edmund Tietz: Wartende Fuhrwerke vor dem Linienamtsgebäude an der Matzleinsdorfer Linie, um 1895

Steuermarke für Zigarren, 1888

Vor den Toren in die Stadt war erst einmal Halt: Alle, die in die Kaiserstadt wollten, mussten zunächst einmal ihre Geldbörse auspacken und bezahlen.

Edmund Tietz: Wartende Fuhrwerke vor dem Linienamtsgebäude an der Matzleinsdorfer Linie, um 1895

Steuermarke für Zigarren, 1888

Die "Finanzwächter" standen direkt bei den Toren und nahmen von allen, die nach Wien wollten, die Verzehrsteuer ein. Die Verzehrsteuer wurde vor allem auf Lebensmittel eingehoben, galt aber auch für andere Produkte. In Wien waren über 220 Konsumartikel verzehrsteuerpflichtig – auf dem "flachen Land" lediglich sieben, nämlich Wein, Most, Bier, Branntwein, Zucker sowie Stech- und Schlachtvieh. Bei der Einfuhr nach Wien verteuerte sich folglich eine Vielzahl von Lebensmitteln und Produkten schlagartig.

Die ärmere Bevölkerung war von der Verzehrsteuer besonders betroffen, weil sie durch die steuerliche Belastung der Lebensmittel in besonderem Maße betroffen war. Karikaturen machten die Steuerpolitik der Monarchie zum Thema und kritisierten die teure Armee und Verwaltung, welche die Bevölkerung finanzieren musste.

Die wichtigsten Einnahmen des Staates stammten aus  Steuern, Zöllen, Gebühren und Monopolen (z. B. Salz, Tabak und Lotto). Neben den indirekten Steuern wie der Verzehrsteuer, den Stempelgebühren und Mauten gab es direkte Steuern für Grundbesitz, Gebäude und Einkommen.

Christina Linsboth