Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Wolfgang Köpp von Felsenthal: General Laudon zu Pferd, Mitte 18. Jahrhundert

Friedrich Wilhelm Graf Haugwitz am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg, Reproduktion nach Ölgemälde

Gerard van Swieten am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Maria Theresias Stützen des Throns

Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Wolfgang Köpp von Felsenthal: General Laudon zu Pferd, Mitte 18. Jahrhundert

Friedrich Wilhelm Graf Haugwitz am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg, Reproduktion nach Ölgemälde

Gerard van Swieten am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Maria Theresia gilt als große Regentin. Regieren ist aber kein Ein-Frau-Job, sie hatte die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Mitarbeiter.

Das erste Auftreten des Grafen Kaunitz kündet einen kalten Mann an, der nur in seinem Aussehen und der Sorge für seine Gesundheit beschäftigt ist, und sie beschäftigen ihn auch am meisten: der geringste Zugwind läßt ihn schaudern, etwas zuviel Hitze macht ihm nervöse Zufälle. (…) Er hat die Schwäche, nicht an einem Spiegel vorbeigehen zu können, ohne davor stehenzubleiben, und wenn er es wagte, würde er wahrscheinlich Rouge und Schönheitspflästerchen benutzen.

Der preußische Gesandte Christoph Heinrich von Ammon 1756 über Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg

Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Wolfgang Köpp von Felsenthal: General Laudon zu Pferd, Mitte 18. Jahrhundert

Friedrich Wilhelm Graf Haugwitz am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg, Reproduktion nach Ölgemälde

Gerard van Swieten am Maria-Theresien-Denkmal in Wien, errichtet 1874–1888

Am Denkmal Maria Theresias zwischen den Museen an der Wiener Ringstraße sind ihre bedeutendsten Mitarbeiter und Zeitgenossen als "Stützen des Throns" rund um die Regentin gruppiert. Neben Künstlern wie Mozart und Haydn sowie Militärs – etwa die Feldherren Daun und Laudon – finden sich vier Männer, die bei den Reformen Maria Theresias und ihrer Nachfolger besonders einflussreich waren:

Friedrich Wilhelm Graf Haugwitz aus Schlesien steht für die frühen Reformen Maria Theresias, die er zuerst in Kärnten und Krain ausprobierte. Er war nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg mit der Sanierung der maroden Staatsfinanzen betraut. Dass Maria Theresia ihn als Geschenk der Vorsehung betrachtete, unterstreicht seine bedeutende Rolle. Haugwitz war elf Jahre lang Präsident des "Directorium in publicis et cameralibus", der Finanz- und politischen Verwaltung. Damit war er der mächtigste Mann im Staat. Nach dem Sturz durch seine Gegner wurde er zwar 1760 Staatsminister in inländischen Geschäften im neu geschaffenen Staatsrat. Dort dann wurde allerdings ein anderer dominant:

Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg wurde Maria Theresias wichtigster Ratgeber in außenpolitischen Fragen. Er sah Preußen als Hauptgegner und wollte deswegen eine Annäherung an den Erzfeind Frankreich; daraus entstand das Bündnis im Siebenjährigen Krieg. Kaunitz bewirkte 1760 die Auflösung des Directoriums und den Sturz Haugwitz'. Er war von 1753 bis 1792 Staatskanzler und damit der wichtigste Berater dreier Herrschergenerationen, von Maria Theresia über Joseph II. bis zu Leopold II. Er dominierte die Außenpolitik, war aber auch an den inneren Reformen im Sinn der Aufklärung beteiligt.

Der Jurist und Freimaurer Joseph Freiherr von Sonnenfels wurde 1763 Wiens erster Universitätsprofessor für Polizei- und Kameralwissenschaft. Er wurde vor allem unter Joseph II. wirksam und setzte sich intensiv für die Aufhebung der Folter ein. Außerdem gab er die aufklärerische Wochenzeitschrift "Der Mann ohne Vorurteil" heraus. Auch für die Literatur war er wichtig, er betrieb die Gründung des Wiener Burgtheaters und kämpfte gegen Volksschauspiele, etwa den beliebten Hanswurst.

Der Niederländer Gerard van Swieten hatte in Leiden beim berühmten Mediziner Herman Boerhaave studiert. Er kam 1745 als Maria Theresias Leibarzt nach Wien und wurde auch Direktor der Hofbibliothek. Hier ließ er einen Lesesaal errichten, wodurch die Bibliothek allgemein zugänglich wurde. Er reformierte die Universität und holte bedeutende Mediziner nach Wien, die die "Erste Wiener medizinische Schule" begründeten. Van Swieten verbesserte die Spitäler und Heilanstalten und betrieb den Bau eines eigenen Universitätsgebäudes, in dem heute die Österreichische Akademie der Wissenschaften untergebracht ist. Als Aufklärer engagierte er sich im Kampf gegen den verbreiteten Aberglauben, besonders den Vampirmythos. Er wurde dadurch zur Vorlage der Figur des Vampirjägers Van Helsing in Bram Stokers Roman "Dracula".

Stephan Gruber