Ein kriegerischer Habsburger: Erzherzog Albrecht

Erzherzog Albrecht in Uniform. Lithografie nach Zeichnung von Josef Kriehuber, 1851

Erzherzog Albrecht war ein besonders eifriger Krieger. Er durchlief eine intensive militärische Karriere.

Erzherzog Albrecht in Uniform. Lithografie nach Zeichnung von Josef Kriehuber, 1851

Mit 13 Jahren Oberst-Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 44 – eine solche militärische Jugendbeschäftigung muss prägen. Erzherzog Albrecht machte diese Karriere durch, die Bestandteil einer strengen militärischen Ausbildung war. Familiär war er vorgeprägt, schließlich war er der Sohn des Erzherzogs Karl, der die zur Legende gewordene Schlacht von Aspern gegen Napoleon gewonnen und damit dem Franzosen den Ruf der Unbesiegbarkeit genommen hatte.

Albrechts Militärlaufbahn ging rasch voran: Mit 20 Jahren wurde er 2. Oberst im Infanterie-Regiment Baron Wimpffen Nr. 13, zwei Jahre darauf kam er zum Kürassier-Regiment Baron Mengen Nr. 4, ein Jahr später war er Generalmajor. In der Revolution von 1848 wurde er nur kurz aktiv: In Wien gab er dem Militär den Angriffsbefehl auf die aufgebrachte Menge, den "Pöbel". Die folgenden Schüsse forderten die ersten Toten. Albrecht bat daraufhin Kaiser Ferdinand, ihn von seinem Kommando zu entheben. Er ging nach Italien, blieb aber dem Militär treu. In kurzen Abständen wechselten seine Kommandos. Den Höhepunkt seiner militärischen Laufbahn erreichte Albrecht im Jahr 1866: Im Krieg gegen Italien siegte er zwar mit seinen Truppen bei Custozza – der Preis dafür waren an die 5.000 Menschenleben. Da aber Österreich in Königgrätz gegen Preußen verlor, das mit Italien verbündet war, musste Österreich trotz Albrechts Sieg Venetien abtreten. Venetien war vor dem Krieg Frankreich für seine Neutralität versprochen worden, nach dem Krieg kam es von Frankreich an Italien.

Albrecht war eine der konservativsten habsburgischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Er wurde zum Symbol von überkommenen monarchischen Werten, die in der Dynastie weit verbreitet waren und den gesellschaftlichen Modernisierungsströmungen um die Wende zum 20. Jahrhundert völlig entgegenliefen. So kam er unter anderem mit dem Thronfolger Erzherzog Rudolf in Konflikt, der in vielen Belangen eine liberalere Einstellung vertrat.

Stephan Gruber