Figurine: Hanswurst, 18. Jahrhundert, Papier, Kupferstich

"Zur Divertierung des Publici und Ihro Majestät"

Theater am Kaiserhof

1700–1790

Das Schauspiel boomt im 18. Jahrhundert – eine Vielzahl von Theaterbauten ist die Folge. In Wien wird ein ehemaliges Ballspielhaus der Habsburger zum Hofburgtheater, doch auch abseits der Residenzstadt blüht das Bühnenwesen. Je nach Stand und Geschmack vergnügt man sich bei prunkvollen Opern- und Theateraufführungen oder deftigen Hanswurstkomödien, die erstmals auch vor einem höfischen Publikum gegeben werden. Doch das oft unflätige Improvisieren, die Wortspiele und Angriffe auf Obrigkeiten des "Volkshelden" Hanswurst bringen Kritiker auf die Bühne: Im "Hanswurststreit" wird ein Kampf um den guten Geschmack ausgetragen, aufklärerische Ideen einer Erziehung des Publikums im Theater treffen auf die volksnahe Komödie. Ein "Extemporierverbot" sowie Zensur sollen Abhilfe schaffen: Hanswurst bekommt einen Maulkorb, Shakespeares Werke erhalten am Wiener Burgtheater ein Happy End und Schiller Aufführungsverbot.

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