Johann Georg Weikert: Szene aus dem Schäferballett "Le Triomphe de l'Amour", 1765, Öl auf Leinwand

"Spectacle müssen sein"

Oper am Kaiserhof

1600–1800

Aus Italien kommend erreicht eine neue Kunstform den habsburgischen Hof: die Oper. Mit pompösen Feiern und prunkvoll ausgestatteten Opernaufführungen setzt der Wiener Hof alles daran, die anderen europäischen Höfe zu übertrumpfen und Machtansprüche zu demonstrieren. Die Prachtentfaltung kulminiert in den zwei Jahre dauernden Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit Leopolds I. mit Margarita Teresa von Spanien. Politische und finanzielle Schwierigkeiten zwingen die Dynastie schließlich zur Zurückhaltung – gefeiert wird trotzdem: "Spectacle müssen sein, ohnedem kan man nicht hier in einer solchen großen residenz bleiben", dekretiert Maria Theresia denn auch am 9. Juni 1759 an den "General-Spectaklendirektor" Conte Giacomo Durazzo. Die Habsburger ließen aber nicht nur musizieren – sie taten es auch selbst: Leopold I. komponierte und spielte mehrere Instrumente. Auch Maria Theresia und ihre Kinder musizierten und wirkten selber bei Theateraufführungen mit.

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