Franz Xaver Winterhalter: Kaiserin Elisabeth im Ballkleid mit Diamansternen, Ölgemälde, 1865

Elisabeth – Ikone und Außenseiterin

1854–1898

Elisabeth gilt heute als die international populärste Gestalt aus den Reihen der Habsburger. Ihr unkonventioneller Lebenswandel und facettenreiche Biographie, vereinfacht auf Schlagwörter wie "Schönheitskult" und "tragisches Schicksal", machten sie zu einer Ikone der Marke "Habsburg", die sich nebenbei auch gut vermarkten lässt.

Dabei steht sie auf Grund ihres Auflehnens gegen die Traditionen der Dynastie eigentlich für das 'Unhabsburgische', vor allem im Gegensatz zu Kaiser Franz Joseph, ihrem Gatten, der geradezu als Verkörperung habsburgischer Werte gilt.

Eine Fülle an Literatur, historisch wie populärwissenschaftlich, ist über Elisabeth erschienen, ihr Schicksal wurde ausführlich in Buch und Film behandelt. Erst durch die posthume Auseinandersetzung mit ihrer Lebensgeschichte ist die zu Lebzeiten wenig präsente Kaiserin zu einem Mythos geworden. Vor allem die berühmte "Sissi"-Trilogie der Fünfzigerjahre, mit Romy Schneider in der Rolle der jungen Kaiserin, hat in ein Elisabeth-Bild geschaffen, das geradezu einlädt, je nach Laune gehegt oder dekonstruiert zu werden. Elisabeth ist ein popkulturelles Phänomen geworden.

Hier sollen einige Aspekte von Elisabeths Versuchen, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten - wodurch sie wiederholt in Konflikt mit den Vorgaben, die durch ihren Stand, ihre Herkunft und Stellung bestimmt waren, geraten ist - beleuchtet werden.

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