Weißes Gold – Das Salzmonopol der Habsburger

Verkauf von Salz in einem Laden, Miniatur aus:Tacuinum sanitatis, Ende 14. Jahrhundert

Halleiner Salzsudpfanne, 1756/57

Mit Salz war gut Geld zu verdienen. Das wussten auch die Habsburger, die sich ein Salzmonopol schufen und ihre Salzkonkurrenten zu verdrängen versuchten.

Verkauf von Salz in einem Laden, Miniatur aus:Tacuinum sanitatis, Ende 14. Jahrhundert

Halleiner Salzsudpfanne, 1756/57

Das 'weiße Gold' wurde in der Frühen Neuzeit für vielerlei Zwecke verwendet: Zum Würzen von Speisen, zum Haltbarmachen von Fleisch und Fisch, zur Herstellung von Käse und Butter und zur Fütterung von Vieh. Es war auch in zahlreichen Gewerben ein wichtiges Element, zum Beispiel in der Glaserzeugung oder der Gerberei. Die Besitzer von Salinen durften sich über eine kontinuierliche Nachfrage nach Salz freuen. Auch die Habsburger wussten die Salzvorkommen in ihren Herrschaftsgebieten zu nutzen, sodass das Salzgeschäft zu einer ihrer wichtigsten Einnahmequellen wurde. Um sich die Einnahmen zu sichern, monopolisierten sie seit dem Ende des 15. Jahrhunderts die Salzproduktion und später auch den Salzhandel in ihren Herrschaftsgebieten zusehends. Ihre stärksten Konkurrenten im Salzgeschäft – die Saline im bayrischen Reichenhall und die Saline Hallein der Salzburger Erzbischöfe versuchten sie zu verdrängen und die Absatzgebiete für 'ihr' Salz auszudehnen. Maximilian I. verbot 1508 sogar den Verkauf von salzburgischem und bayrischem Salz in seinen Territorien. Das galt dann auch für das 'salzlose' Königreich Böhmen (nach dem Erbe 1526), das einen guten Absatzmarkt eröffnete. Die habsburgischen Herrscher sicherten sich nicht nur das Monopol der Salzproduktion, sondern auch den Handel mit dem 'weißen Gold'. Weil dieser Handel in der Steiermark länger frei war, durfte zeitweise kein Salz aus der Saline Aussee in die ober- und niederösterreichischen Gebiete transportiert werden. Die BewohnerInnen behalfen sich mit Schmuggeln, das allerdings streng bestraft wurde. Die Einnahmen aus dem Salzmonopol stiegen durch die verstärkte Nachfrage, aber auch durch Preiserhöhungen stetig an. Während zu Beginn des 18. Jahrhunderts rund 1,7 Millionen Gulden in die habsburgischen Kassen flossen, waren es knapp 60 Jahre später bereits knapp 9 Millionen Gulden.

Christina Linsboth