Nicholas Hilliard (zugeschrieben): Königin Elisabeth I. von England, nach 1575/80

Jakob de Monte: Erzherzogin Elisabeth, Königin von Frankreich, in Witwentracht, 1570/80

Giuseppe Arcimboldo (zugeschrieben): Erzherzogin Anna, Königin von Spanien, im Alter von etwa sechs Jahren, um 1563

Erzherzogin Eleonore, Herzogin von Mantua, um 1555

Francesco Terzio: Erzherzogin Barbara, Herzogin von Ferrara, 1565

Francesco Terzio: Erzherzogin Johanna, Großherzogin von Toskana, 1565

Töchter und Schwestern, verheiratet euch

Nicholas Hilliard (zugeschrieben): Königin Elisabeth I. von England, nach 1575/80

Jakob de Monte: Erzherzogin Elisabeth, Königin von Frankreich, in Witwentracht, 1570/80

Giuseppe Arcimboldo (zugeschrieben): Erzherzogin Anna, Königin von Spanien, im Alter von etwa sechs Jahren, um 1563

Erzherzogin Eleonore, Herzogin von Mantua, um 1555

Francesco Terzio: Erzherzogin Barbara, Herzogin von Ferrara, 1565

Francesco Terzio: Erzherzogin Johanna, Großherzogin von Toskana, 1565

Kaiser Maximilian II. verheiratete eine Vielzahl seiner weiblichen Familienmitglieder in die Länder Europas.

Nicholas Hilliard (zugeschrieben): Königin Elisabeth I. von England, nach 1575/80

Jakob de Monte: Erzherzogin Elisabeth, Königin von Frankreich, in Witwentracht, 1570/80

Giuseppe Arcimboldo (zugeschrieben): Erzherzogin Anna, Königin von Spanien, im Alter von etwa sechs Jahren, um 1563

Erzherzogin Eleonore, Herzogin von Mantua, um 1555

Francesco Terzio: Erzherzogin Barbara, Herzogin von Ferrara, 1565

Francesco Terzio: Erzherzogin Johanna, Großherzogin von Toskana, 1565

Eheschließungen waren immer ein beliebtes Mittel der dynastischen Politik. Selten wurden Männer in diesen Heiratspokern eingesetzt: Lange Zeit wurde etwa – erfolglos – geplant, Karl II. von Innerösterreich, den Bruder Kaiser Maximilians II., mit der englischen Königin Elisabeth I. zu verheiraten, um England für die katholische Kirche zurückzugewinnen. Meist waren aber Frauen der Einsatz auf dem Heiratsmarkt: Gleichsam als Luxuspuppen wurden sie nach diplomatischen Verhandlungen vom väterlichen Hof an einen fremden gesandt, den sie nie gesehen hatten und bei dessen Auswahl sie nichts mitzureden hatten. Ihre Aufgabe war, den ihnen zugeteilten Ehemännern möglichst viele Kinder zu gebären.

Maximilian II. verheiratete viele seiner Töchter und Schwestern nach Spanien, Italien, Frankreich und Polen. 1570 fand eine Doppelhochzeit seiner Töchter statt: Erzherzogin Elisabeth wurde mit dem französischen König Karl IX. verheiratet. Der Gatte starb aber bald, sie ging zurück nach Wien und gründete ein Kloster. Erzherzogin Anna wurde die vierte und letzte Ehefrau ihres Onkels, des spanischen Königs Philipp II. Diese Hochzeit diente der Stärkung der friedlichen Einheit des Hauses Habsburg, die beiden Linien wollten sich durch zahlreiche wechselseitige Ehen absichern. Außerdem war diese Hochzeit wichtig für eine mögliche spanische Thronfolge.

Drei seiner Schwestern verheiratete Maximilian II. nach Italien, um dort den habsburgischen Einfluss zu stärken: 1561 wurde Erzherzogin Eleonore mit Herzog Wilhelm Gonzaga von Mantua getraut. Erzherzogin Barbara ging 1565 an Herzog Alfons II. von Ferrara, und Erzherzogin Johanna wurde zu Francesco Medici geschickt. Johannas Ehe verlief besonders unglücklich, schon bei der Hochzeit war Bianca Capello, die Geliebte des Bräutigams, anwesend.

Auch nach Polen gingen zwei Schwestern Maximilians II.: Elisabeth und Katharina wurden nacheinander mit dem polnischen König Sigismund II. August verheiratet. Elisabeth wurde vermutlich von ihrer Schwiegermutter vergiftet und starb mit 18 Jahren, ihre Nachfolgerin Katharina funktionierte nicht wunschgemäß – sie konnte keine Kinder gebären und wurde nach Österreich zurückgeschickt. Mit dem Tod König Sigismunds II. kurz nach Katharinas Ableben starben die Jagiellonen aus. Maximilian II. wollte nun das Königreich Polen für die Habsburger gewinnen, die Polen wählten aber den Franzosen Heinrich von Anjou.

Stephan Gruber