'Sponsored by Fugger' – Handelshäuser als Geldgeber

Anton Fugger

Die Habsburger griffen nicht selten auf die Dienste privater Geldgeber zurück. Trotz hoher Risiken war das für beide Seiten ein gutes Geschäft.

Anton Fugger

Die regulären Einnahmen, die den habsburgischen Herrschern zur Verfügung standen, reichten vor allem in Kriegszeiten nicht aus. Besonders wenn sie rasch Geld benötigten, wandten sie sich an private Kreditgeber. Diese konnten große Geldsummen vergleichsweise prompt und mittels Wechsel auch über weite Entfernungen bereitstellen. Zudem zählten sie häufig zu den Kaufleuten, die den kaiserlichen Hof beispielsweise mit kulinarischen Köstlichkeiten Lebensmitteln oder auch Luxusgegenständen versorgten. Die Kreditgeber verdienten gut an den Geschäften mit dem Herrscherhaus wie auch mit dem Adel, denn die Zinsen machten rund acht oder auch mehr Prozent pro Jahr aus. Freilich waren die Kreditgeschäfte mit dem Risiko verbunden, dass das Herrscherhaus und der Adel seine Schulden nicht mehr zurückzahlte. Die Herrscher wiederum gerieten durch die zunehmende Verschuldung in immer größere Abhängigkeit und waren in ihrem  militärischen und politischen Handlungsspielraum eingeschränkt. Die Stände spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, denn sie tilgten teilweise die Schulden oder übernahmen Bürgschaften für neue Kredite.

Besonders bekannt wurde das Augsburger Bank- und Handelshaus Fugger. Seine Verbindung zu den Habsburgern geht bis ins späte 15. Jahrhundert zurück, als die Fugger Erzherzog Sigmund von Tirol 500.000 Gulden liehen. Im Gegenzug wurde ihnen die Ausbeute aus dem Schwazer Silberbergbau günstig überlassen. Der Metallhandel blieb bis ins 16. Jahrhundert ein wesentlicher Bestandteil ihres Unternehmens. Fugger’sches Geld war auch bei der Kaiserwahl Karls V. 1519 zur Bestechung der Kurfürsten im Spiel und auch den Schmalkaldischen Krieg (1546/47) finanzierte Karl V. mit Fugger’schem Darlehen. Vor allem Anton Fugger stand in enger Verbindung mit den Habsburgern und lieh ihnen beim Fürstenaufstand 1552 rund 400.000 Dukaten aus seiner persönlichen Kasse. Die Fugger konnten so einerseits durch die Geschäfte mit den Habsburgern große Gewinne erzielen, verloren aber andererseits bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts etwa rheinische Gulden, weil die Hofkammer die Forderungen nicht beglich.

Christina Linsboth