Unbek. Künstler: Franz I. Stephan von Lothringen, Pastell auf Pergament, um 1757/58

Frantz von Lutering: Franz Stephan von Lothringen im Jagdkostüm, Ölgemälde, um 1723

Franz I. Stephan als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in reichem Dekor mit Doppeladler, Wappen und Insignien, Mezzotint

Anton von Maron (zugeschrieben): Maria Theresia in Witwentracht, Ölgemälde, um 1772

Neustart einer Dynastie: Franz I.

Unbek. Künstler: Franz I. Stephan von Lothringen, Pastell auf Pergament, um 1757/58

Frantz von Lutering: Franz Stephan von Lothringen im Jagdkostüm, Ölgemälde, um 1723

Franz I. Stephan als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in reichem Dekor mit Doppeladler, Wappen und Insignien, Mezzotint

Anton von Maron (zugeschrieben): Maria Theresia in Witwentracht, Ölgemälde, um 1772

Aus dem Haus Habsburg wurde durch die Hochzeit Maria Theresias mit Franz Stephan von Lothringen die Dynastie Habsburg-Lothringen.

Er haßt die Arbeit. Er ist wenig ehrgeizig und kümmert sich so wenig wie möglich um die Regierungsgeschäfte. Er will nur das Leben genießen, es angenehm verbringen und überläßt der Kaiserin gern den Ruhm und die Sorgen der Regierung.

Der preußische Gesandte Otto Graf Podewils über Kaiser Franz I.

Unbek. Künstler: Franz I. Stephan von Lothringen, Pastell auf Pergament, um 1757/58

Frantz von Lutering: Franz Stephan von Lothringen im Jagdkostüm, Ölgemälde, um 1723

Franz I. Stephan als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in reichem Dekor mit Doppeladler, Wappen und Insignien, Mezzotint

Anton von Maron (zugeschrieben): Maria Theresia in Witwentracht, Ölgemälde, um 1772

Franz I. verschwindet aus heutiger Sicht zumeist im Schatten seiner Gattin: Groß und mächtig erscheint Kaiserin Maria Theresia als alles überstrahlende Person. Formal war sie aber nicht die Herrscherin des Heiligen Römischen Reiches, wie man aufgrund ihrer häufigen Bezeichnung als "Kaiserin Maria Theresia" annehmen könnte – als Frau war ihr diese Würde nämlich verwehrt: Ihr Ehemann aus Lothringen nahm als Franz I. Stephan diese Position ein.

Franz I. – er ging als Franz Stephan in die österreichische Geschichte ein, obwohl er selbst seinen zweiten Namen kaum benutzte – wird in den historischen Quellen ein wohlwollendes Zeugnis ausgestellt. Vor allem seine wirtschaftliche Begabung und seine Förderung der Wissenschaften werden als seine besonderen Leistungen genannt. Schon ab 1723 war er auf Wunsch seines Vaters, Herzog Leopold von Lothringen, ins Wiener Hofleben eingebunden worden; er zeigte früh politische Ambitionen. Seine Hochzeit mit einer Tochter des damaligen Kaisers Karl VI. war vorprogrammiert.

Franz Stephan widmete sich vor allem der Mehrung seines Vermögens, er machte trotz der durch den Österreichischen Erbfolgekrieg bedingten Krise profitable Geschäfte: Seine zahlreichen Güter begründeten das Privatvermögen der habsburgischen Familie. Seine wissenschaftlichen Sammlungen bildeten später den Grundstock des Naturhistorischen Museums in Wien. Positiv eingestellt war er zu den Freimaurern.

1745 war die Kaiserwürde im Heiligen Römischen Reich nach dem Tod des Wittelsbachers Karl VII. neu zu vergeben: Der Prinzgemahl Franz Stephan wurde zum Kaiser Franz I. gekrönt. Gleichzeitig wurde er zum Begründer der Dynastie Habsburg-Lothringen. In seiner 20-jährigen Regentschaft geriet er häufig in Gegenpositionen zum Wiener Hof, vielleicht verschwindet er auch deshalb in der historischen Bewertung hinter seiner Gattin.

Als Franz Stephan 1765 starb, verschenkte Maria Theresia alle ihre Kleider und trug nur mehr Witwentracht. Sie verfügte Trauervorschriften bei Hof, drohte regelmäßig ihren Rücktritt an und geriet häufig in Konflikt mit ihrem Sohn Joseph II., der seinem Vater als Kaiser nachfolgte.

Stephan Gruber