Kaiser Franz Joseph auf dem Balkon der Kaiservilla. Farbige Heliogravüre nach Aquarell von Josef Schuster, 1910

Joseph Stieler: Erzherzogin Sophie mit dem zweijährigen Franz Joseph, Ölgemälde, 1832

L. Rohbock / A. Fesca: Ansicht Bad Ischls mit der Kaiservilla im Vordergrund, Stahlstich, 19. Jahrhundert

Wilhelm Gause: Gemeindedeputationen des Salzkammergutes gratulieren dem Kaiser zum 70. Geburtstag in Ischl am 18. August 1900

Kaiser Franz Joseph auf der Pirsch. Heliogravüre nach einem Gemälde von Wilhelm Gause, 1908

Bad Ischl – Der Himmel auf Erden

Kaiser Franz Joseph auf dem Balkon der Kaiservilla. Farbige Heliogravüre nach Aquarell von Josef Schuster, 1910

Joseph Stieler: Erzherzogin Sophie mit dem zweijährigen Franz Joseph, Ölgemälde, 1832

L. Rohbock / A. Fesca: Ansicht Bad Ischls mit der Kaiservilla im Vordergrund, Stahlstich, 19. Jahrhundert

Wilhelm Gause: Gemeindedeputationen des Salzkammergutes gratulieren dem Kaiser zum 70. Geburtstag in Ischl am 18. August 1900

Kaiser Franz Joseph auf der Pirsch. Heliogravüre nach einem Gemälde von Wilhelm Gause, 1908

In Ischl verbrachte Franz Joseph alljährlich seinen Sommerurlaub und zeigte sich von seiner leutseligsten Seite. Zu Ischl hegte der Kaiser eine außerordentliche Verbundenheit, fanden doch hier einige für ihn und seine Familie bedeutende Ereignisse statt.

Kaiser Franz Joseph auf dem Balkon der Kaiservilla. Farbige Heliogravüre nach Aquarell von Josef Schuster, 1910

Joseph Stieler: Erzherzogin Sophie mit dem zweijährigen Franz Joseph, Ölgemälde, 1832

L. Rohbock / A. Fesca: Ansicht Bad Ischls mit der Kaiservilla im Vordergrund, Stahlstich, 19. Jahrhundert

Wilhelm Gause: Gemeindedeputationen des Salzkammergutes gratulieren dem Kaiser zum 70. Geburtstag in Ischl am 18. August 1900

Kaiser Franz Joseph auf der Pirsch. Heliogravüre nach einem Gemälde von Wilhelm Gause, 1908

Erzherzogin Sophie, der Nachwelt (zu Unrecht) als 'böse Schwiegermutter' Kaiserin Elisabeths bekannt, war es, die den Kurort Bad Ischl im Salzkammergut für sich und ihre Familie entdeckte. Sie wurde 1824 mit dem zweitgeborenen Sohn Kaisers Franz II./I., Erzherzog Franz Karl, verheiratet, in dem Wissen, dass die zu erhoffenden Söhne aus ihrer Ehe dereinst die Thronfolge übernehmen werden, da ihr Schwager, der zukünftige Kaiser Ferdinand, höchstwahrscheinlich keine Nachkommen haben würde. So lastete ein großer Druck auf Sophie, gesunde Söhne für den Fortbestand der Monarchie zu gebären. Nach fünf Fehlgeburten in ihren ersten fünf Ehejahren unterzog sie sich einer Kur in Ischl, da dem dortigen Heilwasser eine empfängnisfördernde Wirkung zugesprochen wurde. Und siehe da: Bereits ein Jahr darauf gebar Erzherzogin Sophie ihren "Franzi", den späteren Kaiser Franz Joseph, und in den folgenden Jahren drei weitere "Salzprinzen", wie man die Söhne in Erinnerung an die Aufenthalte im Salzkammergut auch nannte.

23 Jahre später verliebte sich einer der "Salzprinzen", der damals bereits seit vier Jahren regierende Kaiser Franz Joseph, in Bad Ischl in seine Cousine Elisabeth. Weil die Mutter des Kaisers über diese Liaison "so glücklich" war, schenkte sie dem jungen Paar zur Hochzeit im Jahr 1854 die später so genannte Kaiservilla. Die zunächst noch bescheidene Biedermeiervilla wurde in der Folge mehrfach erweitert, um genug Platz für die kaiserliche Familie und deren Dienerschaft zu schaffen; ihre heutige Form erhielt sie erst im Jahr 1873 mit ihrem markanten Grundriss in Form des Buchstaben 'E' für Elisabeth.

Ischl war mittlerweile zu einer begehrten Sommerdestination geworden: aus allen Teilen der Monarchie kamen Urlaubsgäste, die im selben Ort wie der Kaiser die Sommermonate verbringen wollten. Man hoffte, einen Blick auf den Kaiser als Privatmann werfen zu können. Franz Joseph schätze hingegen die Landschaft des Salzkammergutes vor allem wegen der Weite und Ruhe in den Wäldern und Bergen rundum, die sich hervorragend zu der von ihm leidenschaftlich betriebenen Gamsjagd eigneten. Für den Kaiser war seine jährliche Sommerfrische in Ischl der "irdische Himmel", wohin er "aus der papierenen Schreibtischexistenz mit ihren Sorgen und Mühen flüchten" konnte.

Sonja Schmöckel (Überarbeitung: Martin Mutschlechner)