Albrecht IV., „das Weltwunder“

Herzog Albrecht IV. mit seiner Gemahlin, Lithografie, 1820

1398 startete Albrecht in mittelalterlicher Tradition eine Pilgerfahrt ins Heilige Land – ein gefährliches Unternehmen, vor allem angesichts der Tatsache, dass Albrecht der einzige Spross seiner Linie war, und ein vorzeitiger Tod das Aussterben seines Zweiges bedeutet hätte.

Herzog Albrecht IV. mit seiner Gemahlin, Lithografie, 1820

Er kam wohlbehalten zurück und sein Abenteuer brachte ihm, der die Welt des Orients gesehen hatte, den bewundernden Beinamen „mirabilia mundi“ oder „das Weltwunder“ ein.

Dieser Beiname ist etwas irreführend, denn der Habsburger war ein eher bedächtiger, wenig kriegerischer Mensch. Er fand Erholung im kontemplativen Leben, war von seiner charakterlichen Disposition eher für ein klösterliches Leben prädestiniert. So war er auch ein Förderer des Kartäuserordens, dessen Niederlassung in Mauerbach bei Wien sein bevorzugtes Refugium wurde.

Noch vom Vater wurde Albrecht mit Johanna Sophia aus der Straubinger Linie der Wittelsbacher vermählt. Trotz seines frühen Todes mit 27 Jahren wurden ihm zwei Kinder geboren, darunter ein Sohn, der die Linie fortsetzen konnte.

Die erstgeborene Tochter Margarete (1395–1447) wurde mit Herzog Heinrich IV. von Bayern-Landshut vermählt und heiratete somit in einen Zweig der Wittelsbachischen Familienclans ein, aus dem bereits ihre Mutter stammte.

Der einzige Sohn Albrecht V. (1397–1439) führte die Ansprüche seines Vaters auf Ungarn und Böhmen weiter. Erstmals vereinigte er die österreichischen, böhmischen und ungarischen Länder in einer Person. Eine dauerhafte Behauptung dieser Ansprüche wurde aber durch seinen frühen Tod zunichte gemacht.

Martin Mutschlechner