Herzog Albrecht II. mit seiner Gemahlin, Lithografie, 1820

Albrecht II.: Spätes Glück

Herzog Albrecht II. mit seiner Gemahlin, Lithografie, 1820

Zu einer Bedrohung für das junge Haus Habsburg wurde das Fehlen von überlebenden Kindern. In 15 Jahren Ehe waren dem Ehepaar Albrecht und Johanna zwar fünf Söhne geboren worden, die aber alle kurz nach der Geburt verstorben waren. Die Dynastie stand vor dem Aussterben, da auch die fünf Brüder Albrechts keine überlebenden männlichen Nachkommen hinterlassen hatten.

Herzog Albrecht II. mit seiner Gemahlin, Lithografie, 1820

Als letztes Mittel fiel man auf eine Wallfahrt nach Aachen: danach wurde im Herbst 1339 tatsächlich mit Rudolf der erste überlebende Sohn geboren. Ihm sollten noch weitere drei Söhne folgen: Neben dem mit 15 Jahren bei einem Jagdunfall verunglückten Friedrich III. (1347–1362) waren dies Albrecht III. (1349 oder 1350–1393) und Leopold III. (1351–1386), unter denen das Haus Habsburg in zwei Linien zerfiel – eine Entwicklung, die Albrecht mit der 1355 erlassenen Hausordnung verhindern wollte, wonach alle seine Söhne die Regentschaft gemeinsam führen sollten. An den Folgen der Geburt des letzten Sohnes starb die bereits 51-jährige (!) Gattin Albrechts.

Neben den drei Söhnen wurden auch zwei Töchter, Katharina (1342–1387) und Margarete (1346–1366), geboren. Die Ältere trat in das Wiener Klarissenkloster ein, wo sie später das Amt der Oberin einnahm. Die Jüngere, Margarete, wurde bereits als Kleinkind als Braut für Meinhard III., dem Sohn der Erbtochter von Tirol, Margarete Maultasch, aus ihrer Ehe mit dem Wittelsbacher Ludwig von Brandenburg ausersehen. Trotz dessen frühen Todes 1363 war diese Ehe ein weiteres Argument für die Übernahme der Herrschaft in Tirol durch die Habsburger 1365.

Margarete heiratete später in das Haus Luxemburg ein, den Konkurrenten Habsburgs im Reich und auch in Tirol: ihr Gatte war Johann Heinrich Markgraf von Mähren, ein Bruder Kaiser Karls IV. Ein merkwürdiges Detail war, dass Heinrich zuvor mit Margarete Maultasch vermählt gewesen war; deren von massiver Antipathie der Eheleute geprägte Ehe wurde aber nach langen kirchenrechtlichen Komplikationen wegen Nichtvollzugs geschieden. 

Martin Mutschlechner